2005

5. Reutlinger Classic-Open-Air (Kreuzeiche Stadion Reutlingen)

16.07.2005

 

Presseberichte

 

Monique Cantre / Jürgen Kempf (Reutlinger Generalanzeiger):

 

Open Air - Im Kreuzeiche-Stadion wurde die 5. »Classic Night« mit Feuerwerk vom Publikum begeistert gefeiert

Ein kulturelles Ereignis

REUTLINGEN. Nach dem letzten Akkord und dem taktgenau abgefeuerten Funkenfinale am Himmel brach das Publikum in Bravo-Jubel aus. »Das war das beste Open Air bisher«, schwärmte ein Stammgast: »Ein Programm aus einem Guss mit einem grandiosen Feuerwerk am Schluss.« Die »Classic Night«, veranstaltet von Philharmonia Chor und Betzinger Sängerschaft unter Leitung von Martin Künstner, wurde vom zu Beginn noch etwas reservierten Publikum am Ende begeistert beklatscht. Der Applaus galt allen: den erstklassigen Solisten, dem großen Chor, der Württembergischen Philharmonie und dem Feuerwerker Andreas Klein.

Weniger Zuschauer
Der künstlerische Erfolg kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Kreuzeiche-Stadion offenbar vom Publikum für klassische Musik nicht so recht angenommen wird. Obgleich eine umsichtige Organisation und viele ehrenamtliche Helfer die im letzten Jahr aufgetauchten Unzulänglichkeiten der Tribüne als »Opernhaus« beseitigt hatten, kamen mit 2 300 Besuchern 900 weniger als beim ersten Versuch 2004, die Fußballarena kulturell zu nutzen.

Auch die Bestuhlung auf dem Rasen war nicht von jedem Sitzplatz aus ideal: Zwar saß man vorne in der Mitte nahe am musikalischen Geschehen und konnte unter anderem die edle Garderobe der Solistinnen genau begutachten, aber die seitlichen Feuerwerks-Wunder blieben dem Blick verborgen.

Die Metzinger Spezialfirma Koch zauberte zum Klang der Opernmusik eine Lichtshow, die in ihrer dezenten Form gut ankam, doch gegen Ende zu aufdringlich erschien. Perfekt war nach einer kleinen Korrektur für die Zuhörer auf der Tribüne Peter Jehles Ton-Technik.

Aus den Erfahrungen des vergangenen Jahres, als es Kritik am unzureichenden Bewirtungskonzept gegeben hatte, haben die Veranstalter um Philharmonia-Chor-Chefin Margret Reber gelernt und versuchten es am Samstag und gestern besser zu machen. Und das gelang ihnen, denn die engagierten Wirte, ein Dreier-Gespann aus Reutlingen, Eningen und Mössingen, hatte sich mächtig ins Zeug gelegt und eine »Party-Meile« auf die Freifläche hinter die Haupttribüne gelegt, die sich sehen lassen konnte: Schon am Eingang fiel ein mächtiger blauer Zaun ins Auge, der aus einem Zirkus-Fundus stammte. Einer der findigen Gastronomen hatte die Teile dort geliehen.

Das gastronomische Angebot war wesentliche vielfältiger als im vergangenen Jahr: Edle Schnittchen, Salat mit Putenbruststreifen, Flammkuchen - es war einiges geboten. Und die Preise? Die waren weitgehend in Ordnung. Mit einer Ausnahme: drei Euro für 0,3 Liter Bier, das ist ein bisschen arg deftig, auch wenn man in Rechnung ziehen muss, dass der Aufwand für die Gastronomen hoch ist.

Vielleicht können die Wirte angesichts des prächtigen Wetters gestern etwas zufriedener vom Platz gehen, denn am Samstag lief das Geschäft bedingt durch die reduzierte Zuschauerzahl nicht ganz so, wie man es sich vielleicht vorgestellt hatte. Da spielte das zweite Konzert, aber auch die unsichere Wetterlage eine Rolle. 


 

Daniel Graf  (Reutlinger Generalanzeiger):

 

Konzert - »Classic Night« beim 5. Reutlinger Open Air im Kreuzeiche-Stadion unter Leitung von Martin Künstner

Ein musikalisches Feuerwerk

REUTLINGEN. Sie sollte eines der Highlights werden im Reutlinger Kulturleben 2005 - und sie hat die Erwartungen vollauf erfüllt. Die »Classic Night« am Samstag war in der Tat das versprochene Ereignis: Musikdramatik im Festspiel-Gewand, ein Potpourri durch die Höhepunkte vorwiegend italienischer Opernliteratur; das Ganze dargeboten von einem gut aufgelegten Orchester, einem exzellenten Chor und einer ganzen Reihe von hervorragenden Solisten.

Allen voran Markus Eiche. Sein Bariton verfügt über größte Beweglichkeit und warm leuchtenden Schmelz, dazu über eine Artikulation, die an diesem Abend eine Klasse für sich ist. Rossinis Barbieren mit seiner halsbrecherischen Kavatine gibt er ebenso überzeugend wie dessen Widerpart im Mozart'schen »Figaro« und den Germont in »La Traviata«.

Auch Carmen Mammoser (Mezzosopran) kann mit Verdi brillieren. Der Fenena aus »Nabucco« verleiht sie raumgreifende Präsenz, freilich ohne auf die mindeste Effekthascherei angewiesen zu sein. Sie kann hier ganz ihrer Stimme und ihrer tadellosen Technik vertrauen, mit der sie auch Azucenas exaltierte Arie »Lodernde Flammen« meistert. Einzig bei der Arie der Eboli sind die Spitzentöne ungewöhnlich unsicher von unten angesungen - die einzige Schwäche in einem hochprofessionellen Auftritt.

Zarte Schattierungen
Der Countertenor Daniel Gloger hat dagegen etwas Mühe in tiefer Lage, beeindruckt als Glucks Orpheus aber mit glänzender Intonation bei Hochtönen und Melismen, mit Beispiel gebendem Vibrato-Einsatz und hoher Phrasierungskunst. Wie er dem Ton zarte Schattierungen gibt, wie er ihn anschwellen und sanft ins Piano kippen lässt - großartig.

Eine souveräne Vorstellung boten auch Mathias Schlachter (Tenor) und Olga Peretyatko (Sopran), die das Gesangssolisten-Quintett komplettierten. Doch halt, das stimmt nicht ganz. Denn mit Mirjam Künstner und Janike Kies sorgten noch zwei ganz junge Nachwuchstalente für Begeisterung. Als Bastien und Bastienne in Mozarts gleichnamiger Oper sangen sie das Duett »Geh! Herz von Flandern!«, und auch im Publikum gingen da die Herzen auf.

Last but not least Albrecht Holder am Fagott: ein Genuss! Keck im Ausdruck und dann wieder mit inniger Anmut in den kurzen elegischen Partien spielt er Kalivodas »Thema mit Variationen« op. 57. Und die Läufe gelingen ihm sowieso scheinbar mühelos, gleichgültig in welchen Lagen und Tempi. Das Fundament für solche solistischen Höhenflüge legten Dirigent Martin Künstner und sein souverän agierendes Ensemble. Die Württembergische Philharmonie Reutlingen musizierte nach kleineren Anfangsschwierigkeiten insbesondere im zweiten, Giuseppe Verdi gewidmeten Teil mit höchster Konzentration und Dichte. Das hinzugekommene Blech verlieh dem Klangkörper zusätzliche Vehemenz und Prägnanz - zwei Eigenschaften, für die an diesem Abend vor allem auch der Chor stand.

Das Vokalensemble aus Betzinger Sängerschaft und Philharmonia Chor Reutlingen war geradezu eine Bank. Ein Muster an Vollstimmigkeit und Homogenität, voll präsent von der ersten Note an und auch in den geteilten Chören erstaunlich klangsatt und ausgewogen.

Lauter Funkenregen
Als am Ende des Abends unter freiem Himmel zum berühmten Triumphmarsch und dem Finale des zweiten Aktes aus Giuseppe Verdis Oper »Aida« dann ein absolut gigantisches Feuerwerk abgebrannt wird, hat das freilich den kleinen Nachteil, dass die Musik unter dem Lärmen und Leuchten ein wenig zur Nebensache wird. Aber die Ausführenden auf der Bühne hatten zuvor ja bereits selbst ein wahres Feuerwerk gezündet.

 


MISA TANGO von Luis Bacalov Aufführung in der Mauritiuskirche Betzingen

26.11.2005

Presseberichte

 

(Betzinger Blättle vom 09.12.2005)

Leise und laute Töne beim Jubiläumskonzert in der Mauritiuskirche

Der konzertante Höhepunkt im Jubiläumsjahr der Mauritiuskirche fand am vorletzten Sonntagabend seinen Abschluss. Dazu lieferte Händels Orgelkonzert Nr. 7 B-Dur im Vorfeld der Misa Tango-Aufführung die feine, melodisch getragene Klangfülle. Jürgen Schwab an der Orgel legte sich in seinem Spiel fest, als hätte er eine Partitur von Arcangelo Corelli zu interpretieren: wechselvolle Satztempi, bei denen Streicher und Orgel einen abwechslungsreichen Dialog führten. Den Zwischenpart in der gut besuchten Mauritiuskirche übernahm Daniele di Bonaventura. Als Komponist, Arrangeur und Virtuose am Bandoneon (laut Duden: Handharmonika mit Knöpfen zum Spielen an beiden Seiten) dominierte seine Improvisationskunst. Fast wie ein Zauberer entlockte er dem kleinen Instrument eine unendliche Skala an Tönen - mal staccato, mal schwermütig wie eine Tangomelodie, aber immer eine Klangkomposition, die auch die Tradition der 500 Jahr alten Kirche nicht sprengte.

Der Auftritt der Betzinger Sängerschaft in Verbindung mit der Süddeutschen Philharmonie unter der Leitung von Martin Künstner ging von einem nicht ganz einfachen "musikalischen Unterfangen" aus. Luis Enrique Bacalov, Pianist und Komponist, 1933 in Argentinien geboren, lebt heute in Rom. Neben Tangos komponierte er auch Filmmusik. Schon in dieser Filmmusik spielt das Bandoneon neben der Mandoline eine herausragende instrumentale Rolle.

Vorsorglich gingen die Verantwortlichen der Sängerschaft im Programmheft auf die Besonderheiten der an vielen Stellen vom Chor beherrschten Aufführung ein: "Auch Bacalovs 1997 entstandene 'Misa Tango' hat Züge von Filmmusik, die Sätze werden nahezu szenisch geschnitten, hymnische und elegische Momente gehen ineinander über, chorische und solistische Sequenzen bieten Ruhe und Dramatik zugleich. Daneben aber schreckt Bacalov nicht vor dem Breitwandformat zurück, vor der mit viel Blech und Schlagwerk untermalten, jubilierenden Emphase. Und immer wieder übernimmt das Bandoneon in der reich instrumentierten und ausgiebig in Moll modulierten Musik die Führungsrolle, sein klagender Ton durchzieht die Messe wie ein Leitmotiv ..."

"Bacalov indes gestaltet die Form freier zwischen Volkstümlichkeit und Strenge, auch der sparsame Text ist nicht festgelegt auf eine Botschaft im engeren christlichen Sinne des Ordinariums. Es geht um ein universelles Anliegen: Lobpreis des Schöpfers, Bitte um Erbarmen und Vergebung der Sünden, Flehen um Frieden. Das sind durchaus Elemente, die sich auch in der lateinamerikanischen Befreiungstheologie finden - Glauben ist nicht demütiges Sich-Abfinden mit dem Jammertal in der Hoffnung auf himmlische Erlösung, sondern Kampf im Glauben auf ein besseres Leben hier und jetzt. Insofern ist Bacalovs Werk nicht einfach profan, sondern zutiefst sakral. Seine "Misa Tango" ist nicht nur für den Konzertsaal gedacht, sondern auch für die Kirche. Für eine Kirche, der man bisweilen mehr von der Sinnlichkeit wünscht, die Bacalovs Musik vermittelt und die noch in Hans Leo Hasslers schönem Madrigal von 1601 anklingt: "Tanzen und Springen/Singen und Klingen/Fa-la-la-la ..."

Ob die Mauritiuskirche in ihrer Jahrhunderte alten Präsenz - "mittendrin" heißt das Motto im Jubiläumsjahr 2005 - ein solches Aufeinandertreffen von Tonkonstellationen jemals zu verkraften hatte, ist sicher fraglich. Der Mut, ein solches Klangwerk, bei dem sich Chor und Instrumentalisten die Bälle nicht unbedingt geradlinig zuspielen, zu inszenieren, ist erstaunlich. Aber Martin Künstner, der immer wieder - auch in Betzingen - für musikalische Überraschungen bekannt ist, war sich dieser mit Tönen unterlegten kurzen Textpassagen als Herausforderung bewusst. Seine Taktführung, sein körperhafter Einsatz sein Begleiten der Solisten - Carlo Morini (Bariton) und Carla Paryla (Mezzosopran) - sein Feuereifer, um die Sängerinnen und Sänger über das Melodramatische hinaus vom Piano ins Forte zu motivieren, verlangt höchste Anerkennung.

Man muss eigentlich diese Tango-Messe mehrmals anhören, um über das knappe Libretto hinaus zu verstehen, dass es in Bacalovs Komposition um höchst weihnachtliche Inhalte geht: "Ehre sei Gott in der Höhe und den Menschen auf Erden Frieden". Oder im "Agnus Dei" steht der Hymnus im Vordergrund: "Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, erbarme dich unser. Gib uns Frieden."

Ein würdiger musikalischer Abschluss im Jubiläumsjahr der Mauritiuskirche. Die sich zu diesem Konzert einbrachten, deren Beitrag bleibt in bester Erinnerung.

 


(Reutlinger General-Anzeiger vom 28.11.2005)

Konzert - Die Betzinger Sängerschaft beweist Mut mit der Aufführung der Misa Tango von Luis Enrique Bacalov

Vom Rhythmus getragene Kirchenmusik

REUTLINGEN-BETZINGEN. Orgel, Bandoneon, Orchester und Chor, Barock und Moderne, Europa und Lateinamerika, Tanz und Gebet - es war einiges los in der 500 Jahre alten Mauritiuskirche. Aber wie passt so Unterschiedliches zusammen? Einmal durch die gleichbleibend hohe Qualität der Ausführung und zum andern gerade durch die Kontrastfreudigkeit eines außergewöhnlichen Programms. Da ging es um Spannung. Um Aufregung und Anregung. Um mitreißende Kraft. Um tiefe Frömmigkeit. Um große Gefühle und um feine Stilistik.

Der Reihe nach. Händels Orgelkonzert Nummer 7 in B-Dur bildete sozusagen das Präludium. Jürgen Schwab spielte dieses Konzert auf einer stilistischen Ideallinie. Locker und leicht schwingend und mit einer atmenden und nie mechanistischen Präzision, was vor allem den schnellen Sätzen bekömmlich gewesen ist. Dazu kamen attraktive Register- und Manualwechsel und ein lebhafter Austausch mit dem Orchester, so dass die Concerto-grosso-Elemente deutlich und mit einem gewissen Schwung zu vernehmen waren.

Für das Zwischenspiel, ein fulminantes Zwischenspiel, ist Daniele di Bonaventura mit seinem Bandoneon zuständig gewesen. Der Musiker mit dem klangvollen Namen - seine Wahlheimat ist Rom - zaubert auf dem kleinen Ding mit den vielen Knöpfen. Er ist ein fantastischer Virtuose und ein Klangmagier sondergleichen. Und ewig lockt der Rhythmus des Tango und der Milonga in seinen Kompositionen, könnte man in Anlehnung an einen nicht ganz unerotischen Film sagen.

Troubadour der Wehmut

Aber es ist noch mehr, was dieser Musiker zum Klingen bringt. Ein Lebensgefühl. Die Seele des Tango. Seine Trauer. Seine Wut. Seine Leidenschaft, Seine Ekstase. Seine dunkle Zärtlichkeit. Seine Verzweiflung. Der Mann spielt sich in Trance. Holt aus dem Bandoneon die schrillsten und die hauchigsten Klänge heraus. Malträtiert es und liebkost es. Lässt es singen und stampfen und weinen. Stimmt einen Choral an und umkreist immer wieder die Melodie von Süße und Schmerz. Ein Troubadour der Wehmut.

Dann das Hauptwerk, die Misa Tango des aus Argentinien stammenden Wahlrömers Luis Enrique Bacalov. Er hat sie im Jahr 1997 komponiert. Ein Werk, das durch hymnische Fülle und fromme Demut beeindruckt und berührt. Durch eine unmittelbare Klangfreude und durch einen fast grüblerischen Ernst. Der Rhythmus des Tango ist stets gegenwärtig, aber auf eine würdige, das Lebensgefühl dieser Musik tragende Weise auch dann, wenn diese Musik mal plakativ in die Vollen geht.

Keine leichte Aufgabe für die Betzinger Sängerschaft, sich in Sprache und Wesen dieses Werkes einzuleben. Sie hat diese Aufgabe mit Martin Künstner großartig gelöst. Künstner dirigiert klar und impulsiv und immer aus einem Rhythmus von innen heraus. Der Chor singt klangvoll beweglich, kontraststark und in Dynamik und Tongebung wie mit einer Stimme. Klagend und dunkel im Kyrie. Vital, enthusiasmiert, vielfarbig, rhythmisch feurig oder wie in einer Litanei auf der Stelle raunend im Gloria; dann am Satzende jauchzend in gleißender Höhe, auf dass die Kirche erbebe. Im Credo fasziniert die effektvolle Breite und der Übergang von klanglicher Pracht in ein überirdisches pianissimo. In den Anrufungen des Sanctus wird der Tango-Rhythmus fast handgreiflich. Gegen die geballte Bläser-Wucht besteht der Chor. Das Agnus Dei wird so ernst wie ein Requiem wiedergegeben. Steigernde Intensität des Chors. Eine verklärte, sanfte Bitte um Frieden.

Das Bandoneon erhebt an manchen Stellen dieser Misa Tango seine klagende Stimme. Daniele di Bonaventura macht das mit Gefühl. Die Solisten, der schneidige Bariton Carlo Morini und Carla Paryla mit einem glanzvoll warmen Mezzo, singen erhebend und mit Energie. Die Süddeutsche Philharmonie musiziert stimulierend bis zur Leidenschaft und innig bis zur Meditation. Exakt. Mit Lust an Farbe und Rhythmus. Fähig zum Panorama des Klangs und zum Eintauchen in die stillen Bezirke dieser Misa Tango. Eine Wiedergabe also, bei der sich alles zu einer Summe gefügt hat. Dafür gab es reichen Beifall.

 


Wanderausflug der Betzinger Sängerschaft 1837 e.V. am 22.05.2005

Bericht: Thekla Aumann

„Und immer wieder geht die Sonne auf.....

Auch am 22. Mai 2005 verwöhnte uns die Sonne bei unserem Wanderausflug, der uns auf die Schwäbische Alb führte. Günther Schmid hatte wieder eine sehr schöne Tour ausgemacht, zu der wir am 22. Mai um 9.00 Uhr in Betzingen aufmarschierten. Per Auto ging es dann über Ohmenhausen und Gönningen nach Talheim. Dort wurden die Wanderschuhe geschnürt und die Rucksäcke aufgeschnallt um durch herrlich, blühende Wiesen am Fuße der Alb zum Albtrauf hinaufzusteigen. Daß uns ein Abenteuer erwartete, war uns auf dem schönen Weg durch die Blumenwiesen noch nicht bewußt. Bis der Weg auf den Hirschkopf (796 m) durch den Wald hinaufführte und wir ganz schön zu kämpfen hatten, da es sehr naß und rutschig war. Äste von Bäumen, unsere Wanderstöcke und helfende Hände von Sängerinnen und Sängern ließen uns mit viel Humor dieses Hindernis überwinden. Wer nicht die ganze Strecke mitlaufen wollte, hatte die Möglichkeit weiter zu fahren und über eine kürzere Strecke dann an der Grillstelle am Dreifürstenstein (854 m) mit uns eine Pause einzulegen. 41 Sängerinnen und Sänger bildeten eine Gemeinschaft, die durch den Chorgesang noch verstärkt wurde. Nach der Pause ging es abwärts und wir begleiteten die Nachkömmlinge zu ihren Autos. Belohnt wurden wir mit herrlichen Ausblicken und einer Super-Fernsicht. Feuersalamander waren unterwegs und manch seltene Blume war zu erblicken. Unterhalb der Salmendinger Kapelle führte uns der Weg wieder ins Tal. Viele Versteinerungen waren am Wegrand sichtbar und versetzten so manchen ins Staunen. Das Wetter wurde immer schöner und die Sonne gab den blühenden Wiesen und Rapsfeldern leuchtende Farben, die mit dem blauen Himmel und seinen vielen weißen Wolken eine Einheit bildeten und wir erkennen mußten, daß doch die Natur der größte Künstler ist.

Da wir im Moment intensiv für das Classic Open Air am 16. Juli proben, war es für uns alle eine willkommene Abwechslung, in der die Gemeinschaft und der Zusammenhalt wieder verstärkt und die neuen Sängerinnen und Sänger miteingebunden wurden. Nur gemeinsam sind wir stark, das hat sich auch wieder bei dieser herrlichen Wanderung gezeigt. Vielen Dank Günther, für diesen schönen Tag.

Deine Mitwanderer

 

 


Vereinsausflug am 25.09.2005

 

Bericht: Thekla Aumann

 

Bei pünktlicher Abfahrt um 7.00 Uhr in Betzingen stimmte uns die Sonne auf der Albhochfläche mit ihrer Morgenröte auf den jungen Tag ein. Der Bus war gut gefüllt und die Stimmung sehr gut. Die Fahrt ging über Zwiefalten nach Siggenweiler bei Tettnang zum Hopfenmuseum. Wir waren erstaunt, wie weit der Tettnanger Hopfen in aller Welt vertrieben und zum Bierbrauen verwendet wird. Der Besuch im Hopfenmuseum war sehr aufschlussreich und wurde durch ein deftiges Vesper in der Museumsstube "Bierstängel" abgerundet. Beflügelt durch das schöne Wetter ging es weiter auf der Deutschen Alpenstraße nach Steibis zur Hochgratbahn. Alle fuhren mit der Gondel auf den herrlich gelegenen Aussichts- und Wanderberg "Hochgrat". Hier wurden wir mit einer super Fernsicht belohnt. Viele Paragleiter stiegen zum Himmel auf und es war ein Erlebnis sie so durch die Lüfte schweben zu sehen. Der Gipfel lag vor uns und wollte natürlich gestürmt werden. Also erwanderten die 40 Sängerinnen und Sänger der Betzinger Sängerschaft den Gipfel des Hochgrat's. Die Sonne verwöhnte uns und so legten wir nach dem Abstieg noch eine Verschnaufpause ein, bevor alle wieder mit der Gondel ins Tal hinabfuhren.

 

Mit vielen schönen Eindrücken traten wir die Heimreise an.

 

Die schönste Dorfkirche der Welt steht in Steinhausen. Sie war unser Ziel auf der Heimreise. Wir waren beeindruckt von der Schönheit dieser Kirche und unser Walter Grau hatte die Noten nicht vergessen. Der Frauenchor sang mit zarten Stimmen, die einem Engelsgesang ähnelten: "Hebe deine Augen auf zu den Bergen..." und der Männerchor schloss sich mit: "Herr deine Güte reicht so weit..." dem Frauengesang an. Wir bemerkten, dass Besucher in der Kirche Ausschau hielten um zu sehen, woher die Klänge kamen. Als sie uns dann entdeckt hatten, sahen wir, wie sie innehielten und unserem Gesang Gehör verliehen.

 

So wurde unser Ausflug durch den Besuch der Wallfahrtskirche in ein Licht gerückt, dass uns die Sonne am Morgen mitgegeben hatte. Gemütlich und guter Dinge fuhren wir weiter zum Abendessen nach Zwiefalten. In gemütlicher Runde wurde zu Abend gegessen. Alle gaben zum Ausdruck, dass es ein sehr schöner Ausflug war, so richtig gemütlich und harmonisch. Sybille Weitmann bedankte sich bei Günther Schmid für die Organisation. Schöne alte Lieder verkürzten uns die Heimfahrt nach Betzingen, wo wir gegen 21.30 Uhr eintrafen.

 

Danke an alle, für diesen schönen Tag.

 

 

Generalversammlung am 28.02.2005

Bericht: Daniel A. Thiersch

Die Betzinger Sängerschaft 1837 e.V. kann auf ein musikalisch anspruchsvolles und erfolgreiches Jahr 2004 zurückblicken. Zwei Highlights standen bei der Generalversammlung im Vordergrund: das größte Klassikevent zwischen Reutlingen und Bodensee, das 4. Reutlinger Classic Open Air, welches zum ersten Mal im Kreuzeiche Station stattgefunden hatte und im November 2004 war die szenische Aufführung des Zigeunerbarons von Johann Strauß der krönende Jahresabschluss.

Paul Grauer, der über 30 Jahre Vorstandsarbeit geleistet hatte, ist aus gesundheitlichen Gründen vom Amt des 1. Vorsitzenden zurückgetreten. Sybille Weitmann wird das Amt bis zur Generalversammlung 2006, bei welcher satzungsgemäß der gesamte Ausschuss neu gewählt wird, kommissarisch ausführen. Unterstützung erhält sie hierbei von Rainer Goller, der neu in den Vorstand gewählt wurde.

Grauer machte dem Verein noch einmal die Notwendigkeit neuer Mitglieder deutlich: "Etwas aufzubauen ist einfacher, als etwas beständig zu pflegen".

Die Zusammenarbeit mit Chorleiter Martin Künstner sei immer produktiv und zukunftsorientiert gewesen, so Grauer. Der Dank galt auch allen Ehrenamtlichen die den Verein bei Veranstaltungen und den Baumaßnahmen am Vereinsheim Karlshöhe unterstützt haben. So wurde aus eigener Kraft zum Beispiel der Wintergarten fertig gestellt.

Auch die Zusammenarbeit mit dem Kinderchor der Betzinger Sängerschaft spiegelt sich in gemeinsamen Projekten wieder. So wurde am Betzinger Weihnachtsmarkt zusammen gearbeitet und in der Matinee am 27. Feb. 2005 wurde ein Mozart-Duett von zwei jungen Solistinnen aus dem Kinderchor gesungen.

In diesem Jahr wird die Missa Tango von L.E. Bacalov und die Missa Criolla von A. Ramirez, aufgeführt. Das "Classic Open Air" wird zur zweiteiligen "Classic Night". Neben dem traditionellen Konzert am 16. Juli, wobei Werke von C.W. Gluck, G. Rossini und G. Verdi auf dem Programm stehen, wird am darauf folgenden 17. Juli Konstantin Wecker ein Konzert geben.

Neue Sängerinnen und Sänger sind jederzeit willkommen. Geprobt wird an jedem Schulmontag um 19:30 Uhr im Musiksaal der Betzinger Hoffmann-Schule bei der Julius-Kemmler-Halle. Alle Interessenten sind dazu recht herzlich eingeladen. Weitere Infos unter: www.betzingersaenger-schaft.de

 

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